Klavierunterricht ist ein Spiel mit dem Feuer… denn man gerät sehr schnell an Lehrer:innen mit unrealistischen Erwartungshaltungen, völlig verschiedenen Intentionen oder fehlendem Fachwissen. So kommt es, dass man innerhalb von einer Woche im Lehrer:innen-Speeddating anfängt Chopin, den Flohwalzer und die C-Dur Tonleiter zu klimpern. Das brennt. Ich musste mich als kleiner Junge durch einige Stücke kämpfen, einige Noten lesen ohne überhaupt zu verstehen was ich da tue, bis ich endlich bei Samuel ankam und blieb.
Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, nicht stupide Stücke auswendig zu lernen – ich lernte tatsächlich Klavier zu spielen. In den vielen Jahren Unterricht bekam ich nicht nur vernünftige Technik mit, Samuel ging auch ganz klar auf meine Wünsche ein. Zuerst Songwriting, Komponieren, später dann Jazz-Theorie und Harmonielehre. Intervalle singen? Los geht’s. Stundenlang über Musik reden, die mich begeistert? Wenn ich möchte… Das unfassbare ist, dass Samuel über all meine Wünsche Ahnung hat. Der erste Song, den ich im Unterricht geschrieben habe ist so geil geworden, dass ich bis heute stolz darauf bin.
Mittlerweile bin ich 19 Jahre alt. Ich bin ausgezogen, hatte lang keinen Klavierunterricht, stehe auf eigenen Beinen – und benutze mein (sehr knappes) Studierendengeld, um weiterhin Unterricht bei Samuel zu nehmen. Mittlerweile nicht mehr an den Tasten, sondern in der Musikproduktion. Ein Feld in dem Samuel genauso slappt. Ich hoffe, irgendwann so krass zu sein. Musikalisch hat Samuel mich geprägt wie sonst kaum jemand. Ich habe meine Liebe zur Musik nie verloren und werde auch in den nächsten Jahren noch Unterricht bei ihm nehmen. Klavierunterricht ist ein Spiel mit dem Feuer, Samuel hat mich aus den Flammen der stupiden Notenmusik gerettet und ein neues in mir entfacht: Leidenschaft.
Mika Schiller, 19 Jahre – 7 Jahre Unterricht